Vom Loch Lochy zum Atlantik – dritter Tag

Unsere zweite Nacht im Wohnmobil verlief ruhig und entspannt – geweckt von Vogelgezwitscher, umgeben von Bäumen. Eine nervliche Entspannungspause, bevor es wieder auf die Straße ging.
Erstes Tagesziel: Eilean Donan Castle. Zumindest die Generation 40plus kennt ihn noch – den Highlander mit dem berühmten Filmzitat „Es kann nur einen geben“. Die Eingangsszene des Films zeigt eine Schlachtenszene auf der Brücke eben dieses Castles. Die Burg ist auch ohne Filmkenntnisse schön anzuschauen und besitzt eine wirklich atemberaubende Kulisse, ist sie doch auf einer kleinen Insel erbaut worden (Eilean = Insel).
In all den Jahren, die seit meiner letzten Reise vergangen sind, hat sich das Gelände vor der Burg zu einem Touristenzentrum mit guter Infrastruktur entwickelt: Restaurants, Toiletten und großer Parkplatz, den wir zu schätzen wussten.

Eilean Donan Castle

Auf der A890, A832 und A835 ging es dann weiter nordwärts, denn an diesem Tag war der Atlantik unser erklärtes Ziel. Und ab Stromeferry gab es dann die ersten Single Track Roads – ein besonderer „Leckerbissen“, vor allem für Wohnmobilfahrer. Aber es gab nur anfangs ein paar Unsicherheiten, wo denn jetzt eigentlich wer auszuweichen und Vorfahrt zu gewähren hat, dann war der erste Schrecken auch schon verflogen. Die Fahrtzeit dehnt sich dadurch aber doch immens aus und aus den im Routenplaner angegebenen 1,5 h werden ganz schnell (oder laaaaangsam) locker 2-3h.

Ginsterblüte

Zweites Tagesziel: Ullapool. Ein Fährhafen und der Fischfang bestimmen das Bild des kleinen Ortes am Loch Broom, denn vom Loch aus geht es direkt in den Atlantik – The Minch wird dieser Teil des Meeres genannt. Und so toll gelegen, gibt es fantastisches Seafood zu kaufen und zu genießen. Und das ganze bei strahlendem Sonnenschein in Schottland – doppelter Genuss!!!

Ullapool Hafen

Tipp: Fish’n’chips am besten direkt an einem Küstenort genießen – dort hat man die ultimative Frischegarantie. Ich bin dieses Mal in Ullapool einem Onlinetipp gefolgt und habe die Fischbude zweier junger Frauen aufgesucht, die sich damit vor kurzer Zeit ein Standbein aufgebaut hatten. Eine Mischung aus moderner und traditioneller Küche ist ihr Rezept und auch wirklich super schmackhaft!

Seafood von Seafood Shack

A835 nach Norden, dann nach der Ruine des Ardvreck Castle auf die A894 umgelenkt, da die eigentliche Küstenstraße nicht für Wohnmobile geeignet ist, über atemberaubende Hügel- und Küsteneinschnitte. Aber was soll ich sagen: Unser eigentliches Tagesziel haben wir gar nicht mehr erreicht. Ungefähr 40 Meilen vor Durness sind wir am Scourie Campsite „hängen“ geblieben. Erstens war ich müde, zweitens waren wir schlicht und ergreifend geflasht von der Lage des Campingplatzes: direkt am Antlantik in einer kleinen Bucht gelegen. Und so beschlossen wir, hier zu übernachten. Vorteil war auch: leeren und neu betanken diverser Flüssigkeitsbehälter des Wohnmobils….
Mit Blick nach Westen haben wir hier einen spektakulären Sonnenuntergang erlebt – Gratiszugabe der Natur!!!

Sonnenuntergang beim Scourie Campseite

Übrigens: Bis jetzt hat es auch meinen Teenagern gefallen. Die Natur und die Freundlichkeit der Schotten haben sie bis jetzt positiv gestimmt – und die Tatsache, dass Mama sie heil über die Straßen geschippert hat! Ich habe tatsächlich bis jetzt noch kein „Gemotze“ bezüglich der Route oder des Fahrstils gehört – also bis dato alles richtig gemacht.

Routenverlauf am dritten Tag

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