Wohnmobilsuche

Zunächst habe ich mir beim Durchstöbern von www.visitscotland.com Tipps und Hinweise für die Fahrt mit dem Wohnmobil durch Schottland geholt. Dabei bin ich auch auf die zahlreichen Verlinkungen zu Wohnmobilvermietungen gestoßen und auf den Hinweis, dass unsere Urlaubszeit tatsächlich noch in der Mid Season liegt, also mit der schlagartigen Anhebung der Preise zur High Season bereits beendet sein wird – Dank sei den frühen Pfingstferien in diesem Jahr!

Auf diesen Seiten haben sich für mich im Vorfeld einer Buchung folgende Auswahlkriterien herauskristallisiert:  Größe und Inneneinrichtung des Wohnmobils, Anzahl der Schlafplätze, Dusche, Toilette, Küche; Abholungsort des Wohnmobils in Schottland, Stornierungsbedingungen, last but not least der Preis.

Nachdem ich also ausgiebigst auf den englischen Seiten gesucht habe und nun endlich wusste, welche Art von Fahrzeug unseren Ansprüchen genügen könnte, begann ich, auch die deutschen Wohnmobilvermieter zu durchstöbern. Und was soll ich euch sagen: Die Mietkonditionen der deutschen Vermieter sind in diesem Fall für mich unkomplizierter und preismäßig gleich wie die englischen. Also habe ich mich für eine Buchung auf einem deutschen Buchungsportal entschieden: www.camperdays.de. Auch wenn ich gut englisch spreche, bin ich froh um die deutsche Hotline, die mir bei allfälligen Fragen zur Verfügung steht und um die Möglichkeit einer kostenlosen Buchungsstornierung bis zu einem Monat vor Fahrtantritt. Hinzu kommt, dass hier auch keinerlei Anzahlung erforderlich ist; der volle Mietpreis wird erst einen Monat vor Fahrtantritt fällig.

Ganz dem Klischee entsprechend habe ich durch camperdays ein Wohnmobil von McRent gemietet –  gute Rezensionen und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Außerdem liegt die Abholstation, die dann auch wieder die Abgabestation ist, genau zwischen Edinburgh und Glasgow, ist also noch mit öffentlichen Transportmitteln von Edinburgh aus unkompliziert zu erreichen. Dazu später aber genaueres.

Bei der Auswahl des Wohnmobils war uns wichtig, dass jeder sein eigenes Bett hat. Deshalb musste ich tatsächlich nicht nur ein 4-Bett-, sondern ein 5-Bett-Mobil nehmen, da sich sonst meine Jungs tatsächlich ein Doppelbett hätten teilen müssen – und das geht ihrer Meinung nach auf gar keinen Fall. Des Weiteren waren Küchenzeile, Dusche, Toilette und Heizung für mich ein „must“, so dass sich die Auswahl bald auf wenige Modelle konzentriert hat. Auch die Sitzplätze für Mitfahrende sollten bei Teenagern an Bord weit genug auseinander liegen – so werden die Nerven des Fahrers bzw. der Fahrerin nicht unnötig durch vermeidbare Streitereien belastet, die durch zu enges „Aufeinandersitzen“ hervorgerufen werden.

Super praktisch und hilfreich bei der Auswahl ist, dass die meisten Vermieter 360°-Views ihrer Modelle eingestellt haben, so dass man virtuell das Innere des Wohnmobils erkunden kann – für einen absoluten Neuling wie mich besonders toll, um einen Eindruck zu erhalten.

Tipp: Achtet auf die Fahrzeuglänge! Oft gibt es bei gleicher Anzahl von Schlafplätzen Längenunterschiede von bis zu einem halben Meter – das macht sich nicht nur in der Manövrierbarkeit des Fahrzeuges bemerkbar, sondern auch im Ticketpreis so mancher Autofähre oder der Zulassung auf dem einen oder anderen Campingplatz!

 
Schlussendlich fiel unsere Entscheidung auf das Model „Family Plus“ mit einer Schlafkoje über den Vordersitzen und insgesamt fünf Schlafplätzen, Küchenzeile mit Kühlschrank plus Gefrierfach, Dusche, Toilette – diese ist für mich persönlich eine absolute Bedingung bei der Buchung, denn ich gehöre zu den Menschen, die nachts ab und an mal „müssen“ – und allein der Gedanke an diverse Gänge über dunkle und kalte Campingplätze zum „Häuschen“… .

Wohnmobil oder B&B?

Wir haben uns aus folgenden Gründen für ein Wohnmobil entschieden.

Ganz einfach: weil wir so mobil wie möglich sein wollen, um so viel wie möglich im vorgegebenen Zeitrahmen zu sehen, damit wir unabhängig sind von Vorausbuchungen für B&Bs oder sonstigen Unterkünften – und weil ich persönlich aus dem Alter raus bin, meine Nächte in Zelten auf Luftmatratzen und Co. zu verbringen. Aus genau diesen Gründen haben wir uns für ein Wohnmobil entschieden. Maximale Flexibilität in der Tourenplanung, gewisser Luxus (Toilette, Matratze etc.) bei 100%iger Übernachtungsmöglichkeit.

Tipp: Wer sicher sein möchte, das Wohnmobil seiner Wünsche zu erhalten, sollte sich sehr rechtzeitig um eine Buchung kümmern. Und obwohl ich sehr sicher Englisch spreche, habe ich mich für eine deutsche Vermittlungsagentur entschieden – allein aus dem Grund, dann im Notfall einen deutschen Ansprechpartner zu haben, mit dem ich in aufgewühltester Nervenverfassung in meiner Muttersprache kommunizieren kann.

Warum ich mir das antue? 

Ich bin schon von einigen Seiten voller Unverständnis gefragt worden, warum ich mir den Stress auf einer Rundreise mit den Kids im Wohnmobil antun möchte und das auch noch in einer Region ohne Schönwettergarantie.

Zum einen, weil Schottland schon immer einer meiner persönlichen Sehnsuchtsorte war und immer noch ist, zum anderen, weil die Kinder in ein Alter kommen, bei dem ich mir nicht sicher sein kann, wie viele Urlaube wir tatsächlich noch in dieser Zusammensetzung verbringen werden – und da möchte ich als Mutter Erinnerungen kreieren, die bei uns allen hoffentlich positiv sein werden. Der tolle Nebeneffekt wird sein, dass sie dann ihr Schulenglisch anwenden müssen, nur um herauszufinden, dass sie zumindest an den beiden ersten Tagen nur die Hälfte verstehen werden… (Böse Mama – kicher!). Und wer weiß, vielleicht werden sie genauso zu Schottlandfans wie ihre Mutter und es wird nicht ihre letzte Reise dorthin – schließlich gibt es noch weit mehr zu entdecken als wir es in unserem Urlaub tun werden.

Ofmals anders als geplant.

2 Day Jacobite Steam Train Tour | VisitScotland

Eines der von mir geplanten Highlights unserer Reise sollte eine Tagesfahrt im legendären „Harry Potter Express“ sein, besser im Jacobite Steam Express. First Class, damit wir auch in den originalen Wagons der berühmten Verfilmung sitzen könnten, in diesen Ohrensessel ähnlichen Sitzen – dazu war eine traditionelle Tea Time angedacht mit Scones und Sandwiches…

Was soll ich sagen: Nachdem es mich wirklich Mühe gekostet hatte, tatsächlich noch vier nebeneinander liegende Plätze für uns im Zug zu ergattern, kam vor ein paar Tagen die Absage von Seiten der Zugbetreiber: Keine Sondergenehmigung für das Türschließsystem der antiken Bahn – keine Genehmigung zum Betrieb – Stornierung meiner Buchung!

Aber nach ein paar Tagen, die ich brauchte, meine Enttäuschung zu verarbeiten, ist die alternative Route erstellt und ich habe Gewissheit, dass durch die vermeintliche Katastrophe unser gesamter Schottlandurlaub entschleunigt sein wird!

Noch ein Schottland-Tagebuch?

Wirklich noch so ein Reisbericht?


Tja, und an diesen Vorbereitungen, Fortschritten bei der Planung und dann natürlich den Erfahrungen während der Reise an sich, möchte ich euch gerne teilhaben lassen!
Und ja, ich weiß mittlerweile, wie viele Reisebeiträge zu Schottland – auch fürs Wohnmobil – im Internet zu finden sind und ich das Ei nicht neu gelegt habe mit meiner Idee. Viele davon sind schön zu lesen. Einige sind dazu auch noch wirklich voll mit wertvollen Informationen, die ich für mich bedacht habe oder auch verwende bei der Planung – allein die Gewichtung der Reiseberichte lag dann doch meist nicht auf einem Schottlandurlaub im Wohnmobil mit Teenagern.

Und deshalb ergieße ich mich hier zusätzlich zu all den anderen Schottlandreisebericht(er)n, denn ein Urlaub mit Teenagern ist an sich eine Herausforderung und das Ganze dann auch noch in ein Land mit nicht immer stabilem Internet – was zu diversen akuten Nervenzusammenbrüchen bei den Kids führen könnte – und auf begrenztem Raum im Wohnmobil zu verlegen – Stichwort „Hüttenkoller“ -, was soll ich sagen, ist eine Challenge für sich.