Urlaub im Wohnmobil mit den eigenen Teenagern? Fazit.

War die Reise anstrengend? Ohne Frage!
Waren 8 Tage zu kurz? Auf jeden Fall!
Würden wir das Gleiche oder Ähnliches noch einmal unternehmen? Zu hundert Prozent!!!

Wir haben mit dem Wohnmobil in acht Tagen 835,7 Meilen, das sind gerundet 1380 Kilometer, zurückgelegt – das ist jetzt nicht nichts!
Unser erklärtes Ziel war ja aber auch von Anfang an, den Kindern, die Schottland bis dahin gar nicht kannten, einen ersten Eindruck zu vermitteln von Land, Leuten und Regionen: dies ist mir geglückt.
All die Sehenswürdigkeiten, Spots und Essensvarianten, die wir auf dem Plan hatten, konnten wir abhaken:
– Edinburgh Castle
– Stirling Castle
– mindestens ein Fairy Glen mit Fairy Pools
– Highland Rinder
– mindestens einen Steinkreis
– The Smoo Cave
– den nördlichsten Punkt der Britischen Hauptinsel
– alte Adelssitze
– Eilean Donan Castle (Filmspot zu Highlander)
– Glen Coe (Filmspot zu James Bond)
– das Glenfinnanviadukt  (Filmspot zu Harry Potter)
– und gaaaaanz viele Schafsherden
– eine Bootsfahrt
– Fish’n’chips, Seafood, Cullin Skink und Scones

Und was soll ich sagen? Nicht einmal meinen drei Kindern wurde es zwischendurch langweilig, denn es gab immer genug filmreife Naturkulisse oder malerische Städtchen, die man vom Wohnmobil aus beobachten konnte. Gab es dann doch einmal „zu viel Landschaft“, weil Muttern Kilometer gut machen musste, haben sie sich mit den mitgebrachten Gesellschaftsspielen abzulenken gewusst.

Auf meine Frage, was ihnen denn besonders gut gefallen habe, bekam ich einhellig „Stirling Castle“ als Antwort. Dort konnten wir uns mit Audio Guides bewaffnet frei bewegen und die Burg nach unseren Vorstellungen erkunden – ist aber auch wirklich eine hervorragend erhaltene Burg!
Des Weiteren gefiel ihnen die Abwechslung von Fahrt und verschiedensten Programmpunkten. Ich war bisweilen von meinen eigenen Kindern überrascht, wenn ich sie unterwegs spontan fragte, ob wir die Burg oder das Schloss, das gerade auf der Route lag, besuchen wollten und sie tatsächlich Lust darauf hatten.

Allfällige Audioguides haben wir auf Deutsch gehört, aber Führungen und Erklärungen auf Englisch. Da sind meine Kinder ganz tapfer durch und haben auch sehr viel mitbekommen – nur selten musste ich Erklärungen hinterher schieben. Sogar aktives Nachfragen und spontanes Antworten auf Höflichkeiten lief super auf Englisch – so hatte unser Urlaub auch noch einen sprachlichen Bonus.

Also: Im Wohnmobil unterwegs mit Teenagern? Auf jeden Fall – vorausgesetzt, das Wohnmobil ist groß genug, so dass jeder seinen eigenen Sitz- und Schlafplatz hat und man notfalls auch mal etwas auseinanderrücken kann. Mitgebrachte Gesellschaftsspiele runden das Sozialleben ab – Internet auf dem einen oder anderen Campingplatz lassen die Entzugserscheinungen auf ein Minimum schmelzen. Außerdem hatten wir alle Zugang zu mobilen Daten für das europäische Ausland, so dass auch die Sozialkontakte der Kinder zu ihren Freunden von unterwegs aus gepflegt werden konnten.

Letzter Tipp: Das Urlaubsprogramm sollte so gestaltet werden, dass für alle Mitreisenden mindestens ein besonderer Punkt/Wunsch berücksichtigt und erfüllt wird. So kann jeder sein eigenes Highlight verbuchen und als besondere Erinnerung mit nach Hause nehmen! Wenn es Überschneidungspunkte gibt, umso besser. Aktives Mitmachen und körperliche Bewegung sind ein Garant für müde Kinder am Abend und eine ausgeglichene Mutter dazu! Auch die alltäglichen Pflichten rund ums Wohnmobil hatten wir gleichmäßig und in Rotation verteilt, so dass Streitereien darum auf ein Minimum beschränkt waren.
Und noch ein Vorteil des Wohnmobils, den meine Kinder toll fanden: In einem Zuhause für den Urlaub muss man auch nur einmal die Koffer aus- und am Schluss wieder einpacken, das spart Zeit und Energie!

Von schottischen Burgen weiter in die Vergangenheit – siebter Tag

Stellt euch vor, meine Kinder wollten wirklich freiwillig mit mir Blair Castle besichtigen, ohne dass ich Überredungskünste hätte aufbieten müssen! Als ich beim Check-out die Campingplatzmitarbeiter fragte, wie dort die Parksituation sei, sahen sie erstens kein Problem und gaben mir zweitens den Hinweis, dass ich als Campingplatzbesucher bei einem Onlinekauf der Eintrittskarten eine Ermäßigung erhalte – diese Info kam ganz freiwillig, freundlich und mitdenkend vom Staff – da kann sich in Deutschland so manch ein Servicemitarbeiter eine Scheibe davon abschneiden. Und jetzt das Beste; die Ermäßigung belief sich auf über 60% zum normalen Familienticket!

Blair Castle
Angus Rinder – ich liebe diese haarigen Kühe!

Ein schönes Haus umgeben von landwirtschaftlich genutzter Parkfläche – immer noch in Familienhand (obwohl der aktuelle meistens in Südafrika weilt). Landwirtschaftliche Nutzfläche bedeutet hier: Rotwild und Angus Rinder.

So, und das Sahnehäubchen für mich kam nach der Schlossbesichtigung, nämlich ein Dudelsackspieler, der auf dem Platz vor Blair Castle aufspielte.

Dudelsackspieler

Die letzten Tage unserer Rundreise hatte ich absichtlich nicht mehr exakt durchgetaktet, so dass wir frei in unserer Route waren, Hauptsache, Grobrichtung Harthill, wo wir am Vorletzten Tag unser Wohnmobil abgeben mussten. Also haben wir die Gelegenheit ergriffen, die A9 ein paar Kilometer nach Süden genommen, bei Ballinluig auf die A827 westwärts durch Aberfeldy: unser Zwischenziel war das Scottisch Crannog Centre. Ein belebtes Museumsdorf, da von der Zeitstellung und den Lebensumständen vergleichbar ist mit den Pfahlbauten im Alpenraum – nur mit runden Häusern. Alle Mitarbeiter waren kostümiert und stellten uns verschiedene „Berufszweige“ der Bronze- und Eisenzeit vor, akribisch rekonstruiert anhand von Funden durch archäologische Ausgrabungen und Britannien weite Vergleiche – sehr spannend. Und obwohl alle Erklärungen auf Englisch waren, hingen meine Kinder den Guides an den Lippen, denn es war auch anfassen und mit machen angesagt. Wir waren tatsächlich über zwei Stunden zugange, bis nach den offiziellen Schließungszeit um 17:00 Uhr, so interessant war das Gelände!

Das Scottisch Crannog Centre

Wir fuhren ab bei tiefschwarzem Wolkenhimmel – der unterwegs nach Süden auch hemmungslos die Pforten öffnete – jetzt wussten wir auch, was all die Warnschilder mit „Flood“ an den Straßenrändern zu bedeuten hatten: Seen auf der Straße, die mit einem fast 8m langen Wohnmobil zu durchfahren bei mir ständig die Warnsirene “Aquaplaning“ im Hirn gestartet hat. Dazu der Supergau: kein Internet mehr für die Routenplanung! Unser Provider hatte durch heftige Gewitter verursacht einen Totalausfall. Gut, dass Frau Stadtführerin so „old fashioned“ unterwegs ist und tatsächlich eine aktuelle Straßenkarte im Gepäck hatte!

Vollkommend fertig kamen wir kurz vor Calendar über die A820 auf der A84 an einen Campingplatz, der auf der Karte eingezeichnet war. Den eigentlich von uns anvisierten in Bridge of Allan hatten wir erst gar nicht gefunden – und leider war der gefundene auch schon geschlossen. Aber he, alle Hemmungen über Bord geworfen, habe ich die Notfallnummer des Platzes gewählt, die unter der Erklärung stand, dass das Personal auf dem Platz lebt. Und wieder einmal war ich positiv überrascht von der Freundlichkeit und Servicebereitschaft der Schotten. Innerhalb von zwei Minuten kam eine freundliche Dame angefahren und hat mich eingecheckt und mit Lieferserviceadressen diverser Fastfoodbuden in der Umgebung eingedeckt als ich nach einem Restaurant fragte.

Schafe auf the Keltie Bridge Caravan Park

Toller Platz, total sauber und top Personal. Als Einschlafmusik gab es Lämmergeblöke, die nach ihren Mutterschafen riefen – wirklich idyllisch.

Routenverlauf am siebten Tag

Von der Delfinerwartung zur Nessieüberraschung – sechster Tag

Das mit den Delfinsichtungen, die allenthalben entlang des Moray Firth ausgelobt werden, hat von unserem Übernachtungsplatz aus gar nicht hingehauen! Aber das mag auch daran gelegen haben, dass wir einfach nicht zur einsetzenden Flut anwesend waren – eine der Grundvoraussetzungen, um die Delfine zu sichten. Auf die nächste Flut zu warten, hätte den halben Tag gekostet – und Zeit war und ist in diesem Fall zu kostbar, um sie mit Warterei zu vergeuden.

Blick von Cromarty Richtung Moray Firth, von unserem Stellplatz aus gesehen

Da wir in der Nähe eines Feentals übernachtet hatten, sind wir dort nach dem Frühstück hingefahren, um das kleine Fairy Glen bei Rosemarkie zu erwandern. Als „Belohnung“ haben uns am Ende dieses wirklich bezaubernden Rundweges eine Handvoll kleiner Wasserfälle im Wald erwartet, die in die Fairy Pools flossen. Wir waren um 9:00 Uhr so zeitig dran, dass wir an diesem Morgen die ersten am Hauptwasserfall waren. Das war gut so, denn auf unserem Rückweg kamen uns bereits sehr viele Menschen entgegen.

Fairy Pool im Fairy Glenn bei Rosemarkie

Tipp: Kleine, familiengerechte Wanderungen einzuplanen, mit einem Ziel, das alle begeistert, lockt sogar Teenager hinterm Handy hervor! Nicht zu anstrengend, im schattigen Wald an einem kleinen Bachlauf entlang und dann auch noch Wasserfälle in Fehengröße – das passt! Zeitig losgehen lohnt sich, wenn man die Pools und Fälle in Ruhe und ohne Gedränge bestaunen möchte.

Fairy Glen bei Rosemarkie

Die Idee mit den Delfinsichtungen hatten wir aber noch nicht aufgegeben. Also habe ich mein Gedächtnis und vorsichtshalber auch die große Suchmaschine im Internet bemüht und einen Anbieter für Bootstouren über den Moray Firth gefunden, der mich nicht gleich finanziell ruinieren sollte. Mir war bei der Auswahl des Anbieters wichtig, ein „richtiges“ Boot unter mir zu haben und keines dieser riesigen Schlauchboote, in denen man jede einzige Wellenbewegung merkt und ausgleichen muss.

Tipp: Anbieter von Bootstouren gibt es an Schottlands Küste sehr viele – da ist für jeden etwas dabei. Oft kann man online Plätze buchen, meist sogar über allfällige Tourenanbieter. Wenn ihr aber direkt vor Ort bezahlt, fallen keine Vermittlungsgebühren an – so haben wir es gemacht und das gesparte Geld direkt in leckere Shortbreads investiert.

Auswahl an Shortbread

Wir haben also eine Bootstour ab Inverness Marina gebucht – und zwar eine, die nicht mit Wildtiersichtungen wirbt, die sie nicht versprechen kann. Gehofft hatten wir trotzdem… Um es vorweg zu nehmen: außer Möwen, nichts gewesen! Aber spannend war es trotzdem. Es ging zunächst in Süßwasserrichtung, dort wo der Caledonian Canal vom Loch Ness kommend mit dem Wasser des Beauly Firth in den Moray Firth fliest. Ein extrem gefährliches Gewässer, beherrscht von Strömungen verschiedenster Art, die man im und auf dem Wasser beobachten konnte – sehr beeindruckend, vor allem auch Dank der Erklärungen der Skipper.

Blick auf die Kessock Bridge, die seit 1982 die alte Fährverbindung nach Inverness abgelöst hat.

Und weil unser Tagesprogramm noch nicht ausgefüllt genug war, stand für uns der obligatorische Loch Ness Besichtigungstermin an. Liegt ja quasi direkt bei Inverness, war also auch kein Umweg. Ganz ehrlich: Als Schottlandbesucher kann man Loch Ness und den Hype um Nessie nicht einfach auslassen – fanden jedenfalls die Kinder. Also sind wir dorthin gefahren, wo gefühlt jeder Tourist einmal während seines Aufenthaltes in Schottland ist – zum Loch Ness.

Wir haben uns die volle Dröhnung gegeben und gleich das Loch Ness Visitor Center aufgesucht – und wurden sehr positiv überrascht. Ein vollkommen neu konzipiertes Besuchszentrum hat uns erwartet, in welchem das Thema Seeungeheuer modern, multimedial, seriös und dabei mit Augenzwinkern aufbereitet und serviert wurde – ganz toll (und das ist jetzt nicht ironisch gemeint!). Lohnt sich in jedem Fall – da waren sich meine drei ausnahmsweise einig.

Frau Stadtführerin vor dem gelben Forschungs.U-Boot der Nessie Research

Unser Wohnmobil bedurfte der notwendigen Entleerungen und Tankauffüllungen, wir einer Dusche mit echt heißem Wasser und einem tollen Stellplatz. Da unsere Zeit hier langsam abläuft und wir nur noch morgen zu vollen Verfügung haben, sind wir von Drumnadrochit (dort liegt das Nessiezentrum) weiterhin der A82 am Loch Ness entlang gefolgt, dann am Loch Lochy, bei Spean Bridge auf die A86 nach Osten, die dann zwischen Laggan und Catlodge mit der A889 die A9 verbindet. Auf dieser sind wir zügig, weil weitgehend gut ausgebaut, südwärts bis Blair Atholl gefahren, wo wir uns den Luxus eines Campingplatzes auf dem Areal des Blair Castles gönnen für diese Nacht. Könnte sein, dass morgen Früh direkt mal eine weitere Schlossbesichtigung auf dem Plan steht – schließlich schaden so ein paar Direktvergleiche in einem Urlaub nicht unbedingt. Dazu muss ich die Kinder nicht einmal überreden, denn die Neugierde auf diese Burg oder dieses Schloss ist gegeben.

Tipp: Keine Angst, zu spät an einem Campingplatz anzukommen: Wie hier auf dem Blair Atholl Caravan Park gibt es auch auf anderen Plätzen die Möglichkeit, nach Schließung der Rezeption einzuchecken. Entweder man findet die Telefonnummer des Platzwartes, den man anrufen kann und der dann auch tatsächlich ohne Umstände kommt, oder es gibt vorgefertigte Übersichtspläne mit noch freien „Pits“, heißt Stellplätzen, die man beziehen kann, um sich dann erst am nächsten Morgen registrieren zu lassen. Alles in allem seeeeeehr entspannt!

Blair Atholl Caravan Park
Routenverlauf am sechsten Tag

Vom Norden die Ostküste entlang – fünfter Tag

Nach einer sturmumtosten Nacht im Wohnmobil am nördlichsten Punkt der schottischen Hauptinsel, wurde es für uns Zeit, in sanftere Gegenden weiter zu ziehen, nachdem wir einen Spaziergang entlang der Steilküste unternommen hatten – denn hier gibt es nicht nur Möwen, sondern auch Papageientaucherkolonien zu beobachten.

Vom Dunnet Head Lighthouse sind wir zunächst westlich Richtung Turso, dann auf der A9 nach Süden gefahren. Unser Tagesziel war die Gegend um Inverness, besser gesagt der Moray Firth, denn hier lebt eine große Delfinpopulation, die wir morgen, also am sechsten Tag, mit dem Einsetzen der Flut zu sehen hoffen.

Das Dunnet Head Lighthouse mit den Hebriden im Hintergrund

Und weil ein Schottlandurlaub ohne den Besuch eines Steinkreises kein richtiger Schottlandurlaub ist, haben wir diese Lücke auf unserer To Do Liste heute erfolgreich geschlossen: Fast direkt an der A9 liegt der Steinkreis von Achavanich, idyllisch an einem kleinen See gelegen, umgeben von hohem Gras und Viehweiden. Die anfängliche Skepsis meiner Kinder zum Thema Steinkreise mit soooo kleinen Steinen wie denen von Achavanich machte sehr bald großer Begeisterung Platz – ob der Location, aber auch, weil wir es hier nicht mit dem üblichen Steinkreisschema zu tun bekamen, sondern mit einer Hufeisenform und anderer Steinausrichtung als sonst – und schon rückte der Anspruch auf „mindestens Stonehenge“ in den Hintergrund!

Steinkreis von Achavanich
Frau Stadtfühererin im Historikerhimmel: der Steinkreis von Achavanich

Wissenslücke gefüllt, also weiter Richtung Süden, so wie in den letzten Tagen immer, der NC500 gefolgt, in dem Fall ist das der Abschnitt der A9. Da es quasi auf dem Weg lag, haben wir eine Fotostopp an der Destillerie Glynelish gemacht – weil allein das „Markenzeichen“ so fotogen ist: Johnny Walker.

Johnny Walker himself

Und da „hüpft“ uns einige Kilometer später so ganz ungeplant eine Burg über den Weg, die im 19. Jahrhundert große Anpassungen an den Zeitgeschmack erfahren hatte, aber nichtsdestotrotz imposant anzusehen ist: Dunrobin Castle, Stammsitz der Grafen und Herzöge von Sutherland, direkt an der Küste bei Golspie gelegen. Diese Gelegenheit haben wir zu einem Zwischenstopp und einer Schlossbesichtigung genutzt – mit anschließender Tea- bzw. Kaffee- und Schoki-Time im Schloss Café.

Dunrobin Castle

Nun endlich zum Endspurt der Tagesetappe weiter. Wir wollten einen Campingplatz mit Blick auf den Moray Firth. Denn vor allem mit Einsetzen der Flut sind die Delfine gut zu sichten, folgen sie doch den Fischschwärmen, die die Flut mit sich bringt. Aber dieses Mal war uns das Glück nicht hold und die Plätze waren ausgebucht. An eine vorherige Reservation hatte ich gar nicht gedacht – so ganz mit Highlands im Hinterkopf, wo das nicht nötig und oft auch nicht möglich ist. Gut, dass wir keinen Stress haben während unserer Reise, also sind wir einfach zum nächsten Spot gefahren und haben durch Zufall einen Übernachtungsplatz an der Ufermauer von Cromarty gefunden – mit ganz eigenem Charme, aber auch mit Blick auf den Moray Firth – und wer weiß, vielleicht können wir morgen zum Frühstück live die Delfine beobachten…

Tipp: Denkt daran, in touristenreichen Regionen und in der Nähe beliebter Spots, einen Stellplatz rechtzeitig auf dem Campingplatz zu reservieren. Was im hohen Norden oft nicht nötig und auch sehr oft nicht möglich ist, wird dann zur Notwendigkeit.

Schlafplatz in Cromarty
Mit Meeresblick Richtung Moray Firth
Routenverlauf am fünften Tag

Endspurt Richtung Nordküste – vierter Tag

Mit leeren bzw. frisch gefüllten Flüssigkeitsbehältern haben wir uns weiter nach Norden auf den Weg gemacht – erklärtes Ziel: Durness.
Es wurde ein harter „Ritt“, der gefühlt nur aus Single Track Roads bestand. Dementsprechend gemütlich waren wir unterwegs. Nicht nur, um jeden zweiten Passing Place kennenzulernen, sondern auch, damit ich als Fahrerin nicht zu kurz kam im Bestaunen der atemberaubenden Landschaften. Zunächst alles der A894 gefolgt bis zu einem Ort mit tollem Namen: Laxford Bridge. Von dort weiter der A838 bis Durness von einspuriger Straße zu nächster einspuriger Straße.
In Durness hatte ich eigentlich zwei Highlights speziell für meine Kinder geplant: zum einen die Besichtigung der Smoo Cave und eine „Fahrt“ mit der Golden Eagle Zipline, einer Seilbahn, die Quer über eine Sandstrandbucht führt. Um es vorweg zu nehmen: Die Seilbahn musste aufgrund des herrschenden Windes den Tagesbetrieb einstellen bevor wir da waren – echt schade! Aber wir sind trotzdem zum Ausgangspunkt gegangen, um die schöne Aussicht von dort oben zu genießen.

Das wäre die Golden Eagle Zipline Strecke gewesen… Die tolle Aussicht konnten
wir trotzdem genießen.

Was aber tatsächlich nach Plan verlief, war die Besichtigung der Smoo Cave, einer großen Höhle an der Küste – nicht nur wunderschön und beeindruckend, sondern auch vor Jahrtausenden schon von Menschen bewohnt. Das tollste war die dort angebotene Führung durch den bis jetzt freigelegten Teil der Höhle: zunächst auf dem Schlauchboot durch das darin fließende Wasser, dann zu Fuß weiter auf Miniholzstegen – immer unter Begleitung und mit Sicherheitshelm bekleidet. Gerade der Helm war wichtig, so oft, wie ich mit dem Kopf an die Felswände gestoßen bin, während ich auf den Weg geachtet habe…

Smoo Cave: Eingang zum inneren Höhlensystem.

Tipp: Gerade den Kindern und Jugendlichen wird auch die atemberaubendste Landschaft irgendwann zu viel und laaaaaaangweilig, deshalb immer etwas mit Abenteuerfeeling einplanen. Auch wenn nicht alle angedachten Aktivitäten durchzuführen sind, weil abgesagt, wie z.B. die Seilbahn wegen starkem Wind, gibt es die eine oder andere Alternative.

Das Höhleninnere der Smoo Cave

Meine Drei wollten nicht bis zum nächsten Morgen auf eine neue Chance für die Zipline warten, sondern mehr vom Land kennenlernen. Also haben wir unsere Single Track Road Tour fortgeführt. Zunächst an der Küste entlang auf der legendären NC500 (so wie übrigens schon seit gestern) auf der A838, über den Kyle of Tongue, einer Brücke über einen kleinen „Fjord“ bis Tongue. Am Kyle nordwärts weiter über Coldbrackle, jetzt bereits auf der A836, denn als „Ersatz“ für die Zipline wollten wir an den nördlichsten Punkt der schottischen Küste – zum Dunnet Head Lighthouse!
Faszinierend, wie rasch sich die Landschaft vom rauen Küstengebiet zum sanften, mit Wiesen bewachsenen Weideland, teils von großen Dünen bestimmt, verändert hat.

Mit Gras bewachsene Sanddünen

Und jetzt stehen wir mit unserem Wohnmobil an der Steilabfallenden Küste direkt vor dem Leuchtturm und verbringen eine weitere Nacht auf einem grandios gelegenen Parkplatz mit atemberaubender Aussicht. Persönlich bin ich gespannt, ob der tosende Wind, der hier an der Atlantikküste herrscht und um das Wohnmobil braust, beim Einschlafen hilft oder eher nicht.

Dunnet Head Lighthouse
Routenverlauf am vierten Tag

Vom Loch Lochy zum Atlantik – dritter Tag

Unsere zweite Nacht im Wohnmobil verlief ruhig und entspannt – geweckt von Vogelgezwitscher, umgeben von Bäumen. Eine nervliche Entspannungspause, bevor es wieder auf die Straße ging.
Erstes Tagesziel: Eilean Donan Castle. Zumindest die Generation 40plus kennt ihn noch – den Highlander mit dem berühmten Filmzitat „Es kann nur einen geben“. Die Eingangsszene des Films zeigt eine Schlachtenszene auf der Brücke eben dieses Castles. Die Burg ist auch ohne Filmkenntnisse schön anzuschauen und besitzt eine wirklich atemberaubende Kulisse, ist sie doch auf einer kleinen Insel erbaut worden (Eilean = Insel).
In all den Jahren, die seit meiner letzten Reise vergangen sind, hat sich das Gelände vor der Burg zu einem Touristenzentrum mit guter Infrastruktur entwickelt: Restaurants, Toiletten und großer Parkplatz, den wir zu schätzen wussten.

Eilean Donan Castle

Auf der A890, A832 und A835 ging es dann weiter nordwärts, denn an diesem Tag war der Atlantik unser erklärtes Ziel. Und ab Stromeferry gab es dann die ersten Single Track Roads – ein besonderer „Leckerbissen“, vor allem für Wohnmobilfahrer. Aber es gab nur anfangs ein paar Unsicherheiten, wo denn jetzt eigentlich wer auszuweichen und Vorfahrt zu gewähren hat, dann war der erste Schrecken auch schon verflogen. Die Fahrtzeit dehnt sich dadurch aber doch immens aus und aus den im Routenplaner angegebenen 1,5 h werden ganz schnell (oder laaaaangsam) locker 2-3h.

Ginsterblüte

Zweites Tagesziel: Ullapool. Ein Fährhafen und der Fischfang bestimmen das Bild des kleinen Ortes am Loch Broom, denn vom Loch aus geht es direkt in den Atlantik – The Minch wird dieser Teil des Meeres genannt. Und so toll gelegen, gibt es fantastisches Seafood zu kaufen und zu genießen. Und das ganze bei strahlendem Sonnenschein in Schottland – doppelter Genuss!!!

Ullapool Hafen

Tipp: Fish’n’chips am besten direkt an einem Küstenort genießen – dort hat man die ultimative Frischegarantie. Ich bin dieses Mal in Ullapool einem Onlinetipp gefolgt und habe die Fischbude zweier junger Frauen aufgesucht, die sich damit vor kurzer Zeit ein Standbein aufgebaut hatten. Eine Mischung aus moderner und traditioneller Küche ist ihr Rezept und auch wirklich super schmackhaft!

Seafood von Seafood Shack

A835 nach Norden, dann nach der Ruine des Ardvreck Castle auf die A894 umgelenkt, da die eigentliche Küstenstraße nicht für Wohnmobile geeignet ist, über atemberaubende Hügel- und Küsteneinschnitte. Aber was soll ich sagen: Unser eigentliches Tagesziel haben wir gar nicht mehr erreicht. Ungefähr 40 Meilen vor Durness sind wir am Scourie Campsite „hängen“ geblieben. Erstens war ich müde, zweitens waren wir schlicht und ergreifend geflasht von der Lage des Campingplatzes: direkt am Antlantik in einer kleinen Bucht gelegen. Und so beschlossen wir, hier zu übernachten. Vorteil war auch: leeren und neu betanken diverser Flüssigkeitsbehälter des Wohnmobils….
Mit Blick nach Westen haben wir hier einen spektakulären Sonnenuntergang erlebt – Gratiszugabe der Natur!!!

Sonnenuntergang beim Scourie Campseite

Übrigens: Bis jetzt hat es auch meinen Teenagern gefallen. Die Natur und die Freundlichkeit der Schotten haben sie bis jetzt positiv gestimmt – und die Tatsache, dass Mama sie heil über die Straßen geschippert hat! Ich habe tatsächlich bis jetzt noch kein „Gemotze“ bezüglich der Route oder des Fahrstils gehört – also bis dato alles richtig gemacht.

Routenverlauf am dritten Tag

Unterwegs Richtung Schottlands Norden – zweiter Tag

Für uns ging es nach Stirling weiter nach Nordwesten. Durch den „Loch Lommond and The Trossachs National Park“ der A85 folgend bis Tyndrum, dort auf die A82 durch Bridge of Orchy, über den Black Mount und dann durch das Glen Coe (ich sag nur James Bond) am Ben Navis vorbei bis Ballachulish zwischen Loch Linnhe und Loch Leiven gelegen, weiter nach Norden bis Inverlochy Castle und Fort William.

Glen Coe

In Fort William haben wir Lebensmittel eingekauft, die uns die nächsten Tage reichen sollten, um nicht in den Highlands auf Supermarktsuche gehen zu müssen. Und da wir ja jetzt schon einmal in der Nähe waren, haben wir den Umweg westwärts auf uns genommen, auf der A830 am Loch Eil vorbei zum Glenfinnan Viadukt – schließlich wollten wir einmal die berühmte Brücke sehen, über die der Hogwarts-Express zu jedem neuen Schuljahresbeginn fährt…. Also die Kinder fanden, es „hat sich voll gelohnt“ die Strecke runterzureißen, die wir ja auch wieder zurückfahren mussten, um wieder auf die A82 nach Norden zu gelangen. Nun, ich konnte mir im vor abendlichen Zwielicht das Glenfinnan Monument anschauen – auch nicht schlecht!

Glenfinnan Viaduct

Nur noch ein paar Kilometer am Loch Lochy entlang bis dieser vom Caledonian Canal gespeist wird, dann konnte ich nicht mehr und war wirklich sehr erschöpft. Ist schließlich nicht wirklich nur pure Entspannung, mit einem Wohnmobil auf der „falschen“ Straßenseite unterwegs zu sein…. Wie gut, dass es für alles eine App gibt – und in diesem Fall sogar eine sehr nützliche: park4night. Diese haben wir nach Stellplätzen für Campervans in der Nähe befragt und einen sehr ruhigen, wenn auch nicht mehr einsamen, Stellplatz im Wald direkt an der Schleuse des Kanalausgangs in den See gefunden. Für genau solche Gelegenheiten haben wir ja unser Wohnmobil gemietet: dort übernachten, wo man gerade ist und sich wohl fühlt! Rasch ein Abendessen gezaubert in der Bordküche und dann müde in die Schlafsäcke gekuschelt, um Kraft für den nächsten Tag zu sammeln.

Routenverlauf des zweiten Tages

Scotland – here we are!

Endlich: All die Planung geht seit heute Früh in den Praxistest.
Mitten in der Nacht aufgestanden, zum Flughafen gefahren, den gebuchten Flughafenparkplatz auch gleich gefunden und ohne weitere Zwischenfälle das Gepäck abgegeben – den Check-in hatte ich zuvor online erledigt – und recht kurz auf das Boarding Richtung Edinburgh gewartet.
Der Flug war nicht lange, darum konnten wir auch das eine oder andere „Luftloch“, das uns durchgeschüttelt hat, aussitzen 😊

Airport Edinburgh

Kaum in Edinburgh gelandet, haben wir bereits am Zoll die volle Ladung schottischen Charme und Dialekt serviert bekommen – aber nach dem ersten Sprachschock kann ich mich zumindest damit abfinden, den „Code“ wieder einmal neu entschlüsseln zu müssen. Sollte gar kein Problem sein, denn die Menschen hier sind tatsächlich sehr aufgeschlossen und kommunikativ und bieten so sehr viel „Unterrichtseinheiten“ im Dialekt.

Mit der Straßenbahn ging es direkt und zügig vom Flughafen ins Stadtzentrum. Um nicht mit unseren Koffern belastet zu sein, hatte ich eine Gepäckabgabe in einem Café an der Haymarket Station gebucht, was sich als glücklicher Zufall entpuppte, denn von dort sind die Wege per Tram zum Castle und später zur Wohnmobilvermietung per Bus sehr kompakt gelegen.

Das erste Burgtor von Edinburgh Castle

Unser erster Programmpunkt war denn auch Edinburgh Castle. Den Time Slot für unseren Eintritt hatte ich auch bereits online gebucht, also war Schlangestehen gar keine Option für uns. Trotz Dauerregen in verschiedener Stärke und Intensität, war das Castle sehr gut besucht – und ich mag mir gar nicht vorstellen, was da im Sommer zur Hauptsaison los sein mag. Mit Audioguide auf Deutsch bewaffnet konnten wir in unserem eigenen Rhythmus die Burg erkunden, was wir in zwei Stunden auch sehr entspannt geschafft haben. Die Kinder und ich sind uns allerdings darin einig: Wir hatten uns mehr versprochen! Natürlich ist das Castle historisch bedeutsam, daran gibt es nichts zu rütteln, aber das 19. Jahrhundert und der damalige Zeitgeschmack haben der Burg sehr viel genommen – und dafür zum Teil gefühlt ewig Schlange stehen – nun, das muss jeder für sich entscheiden.

Schottische Einhörner

Rahmenplan

Unser Zeitrahmen ist auf neun Tage begrenzt, inklusive An- und Abreise.
Das ist jetzt nicht wirklich viel, um Schottland zu bereisen. Aber machen wir uns nichts vor, nicht einmal 14-21 Tage wären ausreichend, um auch nur annähernd alle Regionen genauer gesehen zu haben. Also sehen wir unsere Zeit als das, was sie ist: ein Appetizer!
Und angesichts der knappen Zeit kommt für mich der sonst so gewohnte Ablauf „Flug von Deutschland nach London mit einem Tag Großstadt und Weiterfahrt nach Norden“, nicht in Betracht, sondern ich habe mich für einen Direktflug nach Edinburgh entschieden.
Und jetzt kommt mir die langfristige Planung bei den Flugtickets zugute: beste Preise mit einer guten Airline ohne Gepäckbegrenzung, dafür aber mit Menü und Getränken inklusive. [ Wir fliegen mit Edelweiss ab Zürich bis Edinburgh.] Und da ich jetzt schon im November 2023 gebucht habe, kann ich auch noch den besten Preis innerhalb unseres Urlaubsslots nehmen!

Warum keine „Billigairline“?
Mir ist daran gelegen, nicht am Gepäck sparen zu müssen. Und sind wir ehrlich: wirklich günstig sind die günstigen Fluganbieter nur, wenn man mit minimalem Gepäck unterwegs bist, weil aufgrund der Zusatzgebühren pro Koffer nämlich ganz schnell mal ganz großes Geld zu zahlen ist.
Und da man sich bei Schottland klamottentechnisch auf so ziemlich alles einstellen muss im Mai, kommt auch ganz rasch ein kleiner Berg an Klamos dabei heraus – pro Peron versteht sich.

Ein großer Koffer pro Person ist super, denn so kann ich auf Zusatzoptionen bei der Wohnmobilanmietung verzichten, die nämlich auch Zusatzkosten verursachen; Bettwäsche, Bettdecken und Kissen. So haben wir jeweils genug Kapazität für Schlafsack plus Kissen und Laken im Gepäck zum normalen Kofferinhalt. Und so bin ich mit meiner Flugbuchung sehr zufrieden!

Tipp: Achtet bei der Airline auf die Gepäckbestimmungen, denn was nützt euch ein wirklich günstiges Ticket, wenn ihr kein Gepäck mitnehmen dürft bzw. teure Aufpreise zahlen müsst. Und Gepäck werdet ihr brauchen in einem Land mit wechselhaftem Wetter, Temperaturen und nasser Wäsche.

Wohnmobilsuche

Zunächst habe ich mir beim Durchstöbern von www.visitscotland.com Tipps und Hinweise für die Fahrt mit dem Wohnmobil durch Schottland geholt. Dabei bin ich auch auf die zahlreichen Verlinkungen zu Wohnmobilvermietungen gestoßen und auf den Hinweis, dass unsere Urlaubszeit tatsächlich noch in der Mid Season liegt, also mit der schlagartigen Anhebung der Preise zur High Season bereits beendet sein wird – Dank sei den frühen Pfingstferien in diesem Jahr!

Auf diesen Seiten haben sich für mich im Vorfeld einer Buchung folgende Auswahlkriterien herauskristallisiert:  Größe und Inneneinrichtung des Wohnmobils, Anzahl der Schlafplätze, Dusche, Toilette, Küche; Abholungsort des Wohnmobils in Schottland, Stornierungsbedingungen, last but not least der Preis.

Nachdem ich also ausgiebigst auf den englischen Seiten gesucht habe und nun endlich wusste, welche Art von Fahrzeug unseren Ansprüchen genügen könnte, begann ich, auch die deutschen Wohnmobilvermieter zu durchstöbern. Und was soll ich euch sagen: Die Mietkonditionen der deutschen Vermieter sind in diesem Fall für mich unkomplizierter und preismäßig gleich wie die englischen. Also habe ich mich für eine Buchung auf einem deutschen Buchungsportal entschieden: www.camperdays.de. Auch wenn ich gut englisch spreche, bin ich froh um die deutsche Hotline, die mir bei allfälligen Fragen zur Verfügung steht und um die Möglichkeit einer kostenlosen Buchungsstornierung bis zu einem Monat vor Fahrtantritt. Hinzu kommt, dass hier auch keinerlei Anzahlung erforderlich ist; der volle Mietpreis wird erst einen Monat vor Fahrtantritt fällig.

Ganz dem Klischee entsprechend habe ich durch camperdays ein Wohnmobil von McRent gemietet –  gute Rezensionen und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Außerdem liegt die Abholstation, die dann auch wieder die Abgabestation ist, genau zwischen Edinburgh und Glasgow, ist also noch mit öffentlichen Transportmitteln von Edinburgh aus unkompliziert zu erreichen. Dazu später aber genaueres.

Bei der Auswahl des Wohnmobils war uns wichtig, dass jeder sein eigenes Bett hat. Deshalb musste ich tatsächlich nicht nur ein 4-Bett-, sondern ein 5-Bett-Mobil nehmen, da sich sonst meine Jungs tatsächlich ein Doppelbett hätten teilen müssen – und das geht ihrer Meinung nach auf gar keinen Fall. Des Weiteren waren Küchenzeile, Dusche, Toilette und Heizung für mich ein „must“, so dass sich die Auswahl bald auf wenige Modelle konzentriert hat. Auch die Sitzplätze für Mitfahrende sollten bei Teenagern an Bord weit genug auseinander liegen – so werden die Nerven des Fahrers bzw. der Fahrerin nicht unnötig durch vermeidbare Streitereien belastet, die durch zu enges „Aufeinandersitzen“ hervorgerufen werden.

Super praktisch und hilfreich bei der Auswahl ist, dass die meisten Vermieter 360°-Views ihrer Modelle eingestellt haben, so dass man virtuell das Innere des Wohnmobils erkunden kann – für einen absoluten Neuling wie mich besonders toll, um einen Eindruck zu erhalten.

Tipp: Achtet auf die Fahrzeuglänge! Oft gibt es bei gleicher Anzahl von Schlafplätzen Längenunterschiede von bis zu einem halben Meter – das macht sich nicht nur in der Manövrierbarkeit des Fahrzeuges bemerkbar, sondern auch im Ticketpreis so mancher Autofähre oder der Zulassung auf dem einen oder anderen Campingplatz!

 
Schlussendlich fiel unsere Entscheidung auf das Model „Family Plus“ mit einer Schlafkoje über den Vordersitzen und insgesamt fünf Schlafplätzen, Küchenzeile mit Kühlschrank plus Gefrierfach, Dusche, Toilette – diese ist für mich persönlich eine absolute Bedingung bei der Buchung, denn ich gehöre zu den Menschen, die nachts ab und an mal „müssen“ – und allein der Gedanke an diverse Gänge über dunkle und kalte Campingplätze zum „Häuschen“… .