War die Reise anstrengend? Ohne Frage!
Waren 8 Tage zu kurz? Auf jeden Fall!
Würden wir das Gleiche oder Ähnliches noch einmal unternehmen? Zu hundert Prozent!!!
Wir haben mit dem Wohnmobil in acht Tagen 835,7 Meilen, das sind gerundet 1380 Kilometer, zurückgelegt – das ist jetzt nicht nichts!
Unser erklärtes Ziel war ja aber auch von Anfang an, den Kindern, die Schottland bis dahin gar nicht kannten, einen ersten Eindruck zu vermitteln von Land, Leuten und Regionen: dies ist mir geglückt.
All die Sehenswürdigkeiten, Spots und Essensvarianten, die wir auf dem Plan hatten, konnten wir abhaken:
– Edinburgh Castle
– Stirling Castle
– mindestens ein Fairy Glen mit Fairy Pools
– Highland Rinder
– mindestens einen Steinkreis
– The Smoo Cave
– den nördlichsten Punkt der Britischen Hauptinsel
– alte Adelssitze
– Eilean Donan Castle (Filmspot zu Highlander)
– Glen Coe (Filmspot zu James Bond)
– das Glenfinnanviadukt (Filmspot zu Harry Potter)
– und gaaaaanz viele Schafsherden
– eine Bootsfahrt
– Fish’n’chips, Seafood, Cullin Skink und Scones
Und was soll ich sagen? Nicht einmal meinen drei Kindern wurde es zwischendurch langweilig, denn es gab immer genug filmreife Naturkulisse oder malerische Städtchen, die man vom Wohnmobil aus beobachten konnte. Gab es dann doch einmal „zu viel Landschaft“, weil Muttern Kilometer gut machen musste, haben sie sich mit den mitgebrachten Gesellschaftsspielen abzulenken gewusst.
Auf meine Frage, was ihnen denn besonders gut gefallen habe, bekam ich einhellig „Stirling Castle“ als Antwort. Dort konnten wir uns mit Audio Guides bewaffnet frei bewegen und die Burg nach unseren Vorstellungen erkunden – ist aber auch wirklich eine hervorragend erhaltene Burg!
Des Weiteren gefiel ihnen die Abwechslung von Fahrt und verschiedensten Programmpunkten. Ich war bisweilen von meinen eigenen Kindern überrascht, wenn ich sie unterwegs spontan fragte, ob wir die Burg oder das Schloss, das gerade auf der Route lag, besuchen wollten und sie tatsächlich Lust darauf hatten.
Allfällige Audioguides haben wir auf Deutsch gehört, aber Führungen und Erklärungen auf Englisch. Da sind meine Kinder ganz tapfer durch und haben auch sehr viel mitbekommen – nur selten musste ich Erklärungen hinterher schieben. Sogar aktives Nachfragen und spontanes Antworten auf Höflichkeiten lief super auf Englisch – so hatte unser Urlaub auch noch einen sprachlichen Bonus.
Also: Im Wohnmobil unterwegs mit Teenagern? Auf jeden Fall – vorausgesetzt, das Wohnmobil ist groß genug, so dass jeder seinen eigenen Sitz- und Schlafplatz hat und man notfalls auch mal etwas auseinanderrücken kann. Mitgebrachte Gesellschaftsspiele runden das Sozialleben ab – Internet auf dem einen oder anderen Campingplatz lassen die Entzugserscheinungen auf ein Minimum schmelzen. Außerdem hatten wir alle Zugang zu mobilen Daten für das europäische Ausland, so dass auch die Sozialkontakte der Kinder zu ihren Freunden von unterwegs aus gepflegt werden konnten.
Letzter Tipp: Das Urlaubsprogramm sollte so gestaltet werden, dass für alle Mitreisenden mindestens ein besonderer Punkt/Wunsch berücksichtigt und erfüllt wird. So kann jeder sein eigenes Highlight verbuchen und als besondere Erinnerung mit nach Hause nehmen! Wenn es Überschneidungspunkte gibt, umso besser. Aktives Mitmachen und körperliche Bewegung sind ein Garant für müde Kinder am Abend und eine ausgeglichene Mutter dazu! Auch die alltäglichen Pflichten rund ums Wohnmobil hatten wir gleichmäßig und in Rotation verteilt, so dass Streitereien darum auf ein Minimum beschränkt waren.
Und noch ein Vorteil des Wohnmobils, den meine Kinder toll fanden: In einem Zuhause für den Urlaub muss man auch nur einmal die Koffer aus- und am Schluss wieder einpacken, das spart Zeit und Energie!