Nach einem leckeren und ausgiebigen Frühstück im Hotel haben wir uns mit der Straßenbahn ins Zentrum aufgemacht, um als erstes das Trinity College zu besuchen – oder besser, die Ausstellung um das weltberühmte Book of Kells, das sich seit dem 17. Jahrhundert im Trinity College befindet. Zum Highlight der Ausstellung gehört immer eine im Wechsel aufgeschlagene Seite des Originals aus dem frühen Mittealter. Die Ausstellung um das Evangeliar befindet sich im Erdgeschoss des Long Rooms, der sagenhaften Bibliothek des Trinity College, die auch die Vorlage für die große Bibliothek von Harry Potter war.
Die meisten Bücher der Bibliothek sind aus konservatorischen Gründen ausgelagert, aber der Raum an sich ist schon sehr beeindruckend. Und das Fehlen der Bücher wurde meiner Meinung wett gemacht durch die Ausstellung im Red Cube, einem sehr modernen Bau auf dem Campus, der durch sehr viel Medienanimation die Geschichte des Book of Kells und die der Bibliothek lebendig macht!
Vom Trinity College aus ist es nur ein Katzensprung bis zum Temple Bar Bezirk, dem hippen und angesagten alternativen und wirklich pittoresken Stadtteil Dublins, in dem es summt und brummt vor Menschen. Wir haben uns etwas treiben lassen in den schönen Straßen, haben Molly Malone einen Besuch abgestattet und es uns in einem angesagten vegetarischen Restaurant gutgehen lassen, bevor wir zu Fuß weiter zur Jameson Destillerie gebummelt sind, wo wir eine wirklich humorvolle Führung bekommen haben zur Geschichte der Whiskeybrennerei und den Unterschieden der diversen Qualitäten – sehr empfehlenswert, wenn denn alle Mitarbeiter so schlagfertig und wissend sind, wie unser Guide!
Tipp: Entweder man läuft gerne und viel durch die Stadt, denn es ist wirklich alles innerhalb von 20 Minuten in eine Richtung erreichbar, oder man gönnt sich das „Leap Ticket“ des öffentlichen Nahverkehrs Dublins, mit dem man hemmungslos alle Buslinien und die Straßenbahn nutzen kann. Wir haben das 72-Stunden-Ticket erworben, das uns für 16 € drei Tage lang erlaubt, auch mal faul zu sein und die Wege zu verkürzen.
Vor allem nachts in einer doch fremden Stadt bin ich froh, in die Straßenbahn steigen zu können und nicht durch die Straßen streifen zu müssen – das trifft besonders auf den heutigen Abend zu, denn im irischen National Leprechaun Museum geht es nicht nur um Kobolde und Feen und all die fantastischen Wesen, die tief in der irischen Mythologie verwurzelt sind; nein heute gibt es erzählte Geschichten zu Samhain, der Zeit, in der der Vorhang zum Jenseits sehr dünn ist… Übrigens eine wirklich toll umgesetzte Idee. Als Besucher und Zuschauer wird man nach einer Einführung durch drei Geschichten geführt, von verschiedenen Erzählern dargeboten. Alles in relativer Dunkelheit mit Hintergrundgeräuschen und sehr mysteriös. Sehr zu empfehlen! Besonders, wenn man mal den etwas anderen Museumsbesuch haben möchte😉