Vierter und damit letzter Tag in Dublin

Die für uns wichtigsten Programmpunkte für ein Wochenende in der irischen Hauptstadt hatten wir bereits abgehakt, weshalb wir uns heute den Luxus gegönnt haben, uns einfach treiben zu lassen.

Hal‘ Penny Bridge

Das heißt, nach dem Frühstück ging es raus in den Temple Bar Bezirk und hinein ins Feiertagsgewusel. Ganz allmählich haben wir die erste Orientierungslosigkeit abgelegt und konnten schon mal grob abschätzen, wo es prinzipiell hingeht. Und gaaaaaanz zufällig lagen gaaaaaanz viele Einkaufszentren auf unserem Weg durch die Stadt… Grob vom Trinity College zum St. Stephen’s Green verlaufend der Grafton Street folgend, bietet die Fußgängerzone mehrere Kaufhäuser der besseren Art, eine internationale Mixtur von Ladenketten und Fast-Food-Restaurants sowie, wenn man Glück hat, gute Straßenmusikanten und, wenn man Pech hat, Horden von Touristen, und Einkaufenden. Aber he, wenn man selbst zu der einen oder anderen Gruppe gehört, beklagt man sich bestimmt nicht! Vor allem, wenn man unverhofft mit einem Regenbogen belohnt wird:

In der Grafton Street

Direkt am St. Stephen’s Green gelegen, ist das gleichnamige Einkaufszentrum eine kühne Metall- und Glaskonstruktion im Stil des Crystal Palace oder viktorianischer Bahnhofshallen und fällt so schon optisch angenehm aus dem Rahmen.

Im St. Stephen’s Green Shoping Centre

 Das war aber noch nicht alles: Wie haben auch das sehr noble Arnotts nähe Crafton Street durchstreift, danach das Ilac Shopping Centre und das nur wenige Schritte vom Ilac Shopping Centre entfernt liegende und modernere und etwas mehr „upmarket“ ausgerichtete Jervis Shopping Centre an der Ecke Mary Street und Jervis Street gefunden. Die Geschäfte sind ein bunter Mix, vom Kaufhaus Marks & Spencer über Buchhandel Waterstone’s bis hin zum Celtic Shop. Was soll ich sagen, der Marathon der etwas anderen Art hat sich gelohnt. Mein Töchterlein hat Klamotten und Schuhe gefunden und ihre Mutter wunderschöne Bettwäsche in der bei uns raren Größe King Size 😉

Puh, das ganze Gebummele war anstrengender als meine zuvor geplanten Museums- und Ausstellungsbesuche! Dementsprechend erledigt sind wir auch wieder ins Hotel geschlichen, um unsere Ausbeute abzuliefern. Nach den „vielen Meilen“, die wir zurückgelegt haben, mussten wir uns tatsächlich ausruhen – und ich habe freiwillig auf einen Besuch der Krypta der Christchurch Cathedral verzichtet! So wie gestern auch schon haben wir unsere Regeneration gemacht: Die eine hat powergenappt, die andere geschrieben und Tee getrunken.

Da wir morgen gefühlt noch in der Nacht zurück zum Flughafen müssen – Rückflug ist leider bereits um 6:40 Uhr – ist das Abendprogramm ganz einfach gestaltet: Kofferpacken und, falls wir nicht zu erschlagen sind, ein kleiner Abstecher in die hoteleigene Bar. Denn außer die Brasserie, in welcher das Frühstücksbuffet aufgebaut war, hatten wir von den Annehmlichkeiten unseres Hotels noch nichts genossen.

Dublin, Tag 3

Zur Feier des Tages, schließlich ist heute Sonntag, haben wir es morgens ruhiger angehen lassen. Unser Besuch des Dublinia Museums war erst ab 11 Uhr gebucht, so dass wir in aller Ruhe die Auswahl unseres Frühstückbuffets genießen konnten mit Bratkartoffeln und gegarten Pilzen, Orangenmarmelade auf mit gesalzener Butter bestrichenem Toast und einer Latte Macchiato mit Kürbissirup verfeinert – ist schließlich bald Halloween, da boomt der Kürbis regelrecht!

Gut, waren wir ausreichend gestärkt, denn unsere Straßenbahn fuhr nicht! Die musste aussetzen, denn heute fand der Dublin Marathon statt, den ich glatt verdrängt hatte. So gab es ein munteres Treiben von verwirrten Fußgängern sämtlicher Nationen, die sich mit der Nase im Display ihres Handys vergraben, versuchten ihren Weg ohne die Öffentlichen durch die Stadt zu finden. So auch wir. Die Wege sind Gott sei Dank! kurz und das Dublinia gut zu finden gewesen. In der ehemaligen St. Micheals Church untergebracht, erfährt man in diesem Museum alles zu Dublins Geschichte, von den Wikingern bis in die frühe Neuzeit und das alles sehr ausführlich! Mit sehr viel Text, aber auch gesprochenen Erklärungen (auszuwählen in sämtlichen gängigen europäischen Sprachen), Nachbauten von Straßenzügen, besiedelt von zeitgemäß gekleideten Puppen, So konnten wir uns auf drei Etagen der Geschichte der Stadt hingeben – und das war recht anstrengend, das muss auch ich zugeben. Denn eigentlich hätte man ausreichend Input gehabt bei nur einer Etage pro Tag, jedenfalls als historisch unbeleckter Mensch. Leider gab es keine Schauspieler mehr, so wie ich sie noch in Erinnerung hatte; aber diese waren wohl auch der 1000 Jahre Dublin Feier damals geschuldet. Wie gesagt, sehr ausführlich, die Erläuterungen, aber alle sehr gut und fundiert gemacht in Zusammenarbeit der Archäologen und Historiker, so dass man wirklich ein realistisches Bild des mittelalterlichen Dublin bekommen hat.

Das Dublinia (im Vordergrund) mit Verbindungsbrücke zur Christchurch Cathedral

Jetzt kam es uns zu pass, dass ich uns genug Zeit zum Bummeln und Treibenlassen eingeplant hatte. Raus aus dem Museum über die Christchurch Cathedral konnten wir die Krypta heute leider noch nicht besichtigen, war ja Gottesdienst etc. Also werden wir das morgen nachholen. Wir haben dann das gemacht, was frau halt so macht mit Leerlauf – wir waren Shoppen 😉 Die Läden haben hier nämlich tatsächlich sonntags geöffnet, was ihnen gut bekommt, wenn man den Zulauf bedenkt. Unsere Ausbeute war bescheiden, aber praktisch: warme Socken und Pulswärmer.

Da Regenwetter uns Touris nicht zum langen Verweilen draußen einlädt, haben wir unsere Mittagspause ins Hotel verlegt, powergenappt die eine, Texte geschrieben und Tee getrunken die andere, denn unser zweiter Programmpunkt für heute war das „Irish Whiskey Museum“.

Wieder raus in den Regen, dieses Mal mit der „Luas“, der Tram, und nur die letzten Meter in den Temple Bar Bezirk gelaufen. Tja, und dort hat sich gezeigt, dass das Wetter hier relativ ist – heißt: der Regen war den Leuten total egal, denn Feiern zum Wochenende geht immer. Und da morgen auch noch Bank Holidays sind, heißt Feiertag, war heute High Life auf und in Dublins Straßen. Selbst die Dekorationen und Beleuchtungen der verschiedenen Pubs haben im Regen heller geleuchtet. Dort mussten wir uns aber gar nicht lange aufhalten, denn unser Zeitfenster für die geführte Tour durch das Irish Whiskey Museum tat sich rasch auf.

Nein, das ist keine Aufnahme von letztem Jahr zur Weihnacht, das ist Oktober in Dublin.

Ich habe tatsächlich schon sehr viele Führungen mitgemacht, viele gut, manche nicht. Aber diese Tour durch die Geschichte des irischen Lebenswassers war wirklich einer der besten, die ich erleben durfte! So humorvoll und geistreich gemacht in toller Kulisse, dass ich sie jedem ans Herz legen möchte, der je nach Dublin kommt – und da ist es tatsächlich total egal, ob man selbst Whiskey trinkt oder nicht, die macht bestimmt einem jeden Spaß.

Tipp: Ich gehe ja gerne auf Nummer sicher, was die Reiseplanung angeht, heißt, ich buche allfällige Tickets sehr gerne im Voraus. Und diese „Macke“ hat sich in Dublin bisher durchaus als Vorteil erwiesen, denn so mancher Programmpunkt wäre sonst mit ewiger Warterei verbunden oder gar nicht mehr möglich gewesen, weil ausgebucht, Also lieber einmal „umsonst“ vorab gebucht als nicht teilgenommen an den Führungen.

Da es sehr angenehm und schön war am ersten Abend, haben wir auch heute das Dinner im Nancy Hands eingenommen, dem Pub nicht weit vom Hotel entfernt. Die besten Pommes mit Knoblauchmayonnaise weit und breit. Das mit dem Knoblauch können die Hotelgäste bestätigen, die vorher mit uns im gleichen Lift gefahren sind 😉

Dublin – erster Tag

Grüne Insel, wir sind gelandet

Nach reibungsloser Anfahrt zum Flughafen München und entspanntem Flug nach Dublin, sind wir glücklich gelandet in Irland!

Es hatte zwar einige Laufmeter und etwas Durchfragen bedurft, aber schlussendlich haben wir mit der Hilfe diverser sagenhaft netter Einheimischer unser Busticket für 72 Stunden erworben und auch die Richtige Linie in die Innenstadt gefunden, mit supergenauer Beschreibung, wann wir umsteigen mussten in die Luas, also Straßenbahn. Ca. 45 Minuten hat die Fahrt gedauert bis wir glücklich unser Hotel erreicht hatten.

Ashling Hotel

Unser Gepäck war sehr rasch im Schrank unseres kleinen, aber sehr feinen Zimmers verstaut und wir auf dem Weg zum Guinness Storehaus, um einzutauchen, in die Bierbraukunst des wohl berühmtesten irischen Bieres. Zwei sehr vergnügliche Stunden haben wir dort zugebracht. Das i-Tüpfelchen war zu guter Letzt die wunderbare Rundumsicht von der komplett verglasten Skybar, der Gravity Bar. Mit 46 Metern Höhe bietet sie einen wunderbaren Blick über die Dächer von Dublin. Fazit: Eine schön gemachte Ausstellung in toller Melange aus altem Brauereibestand und neusten Medien – ein Muss für jeden Guinnessfan und für alle anderen auch kurzweilig und interessant.

Sehr gemütlich sind wir direkt vom Storehaus zum Abendessen im Nancy Hands Pub geschlendert – man mag es kaum glauben, aber heute war ein sehr lauer Abend. Das Pub war wie beschrieben, also so, wie man es sich als Irlandtourist wünscht: urig, sehr gemütlich und ein bisschen verwinkelt. Die Burger waren lecker und der Nachtisch auch, alles wurde abgerundet von Livemusik, die unseren Abend dann auch gelungen ausklingen ließ – ich würde sagen, das war ein sehr perfekter erster Tag und toller Einstieg in unseren Kurztrip hier in Dublin!

Tag vor der Abreise

Die Köfferchen sind gepackt und das Reisefieber steigt! Morgen ist es soweit, wir fliegen nach Dublin!!! Jawohl, mit drei Ausrufezeichen, denn Frau Stadtführerin freut sich gar sehr. Und der aufmerksame Leser und auch die noch aufmerksamere Leserin wird aufhorchen, wenn ich von einem Köfferchen schreibe, denn laut Buchungsseite ist lediglich eine kleine Tasche erlaubt, die unter den Vordersitz des Vordermannes im Flieger passen muss mit den Maßen 20x25x33 cm – wer auch immer sich das ausgedacht hat! Aber frau hat tatsächlich auch den kleingedruckten Hinweis „es gelten die Beförderungs- und Gepäckbestimmungen der Airline“ wahrgenommen und nachgeforscht. Und siehe da, es darf doch tatsächlich bei Aer Lingus ein 10kg-Gepäckstück eingecheckt werden, pro Passagier, kostenlos, obwohl der Reiseanbieter davon kein Wort erwähnt!

Tipp: Bei Gepäckanforderungen immer die Transportbedingungen der jeweiligen Fluggesellschaft durchlesen – es könnte sich lohnen, wie in unserem Fall. Denn Reiseanbieter und Airline verfolgen nicht immer dieselbe Agenda.

Für unseren dritten Tag habe ich mir folgendes überlegt:

Punkt 1: Das Dublinia Museum, in welchem unter anderem durch Schauspieler die Wikinger lebendig werden, die Dublin vor über tausend Jahren gegründet haben. Ich habe noch wage Erinnerungen an meinen letzten Besuch anlässlich Dublins Millenniumsfeier. Die Idee des belebten Museums finde ich allgemein super, da sich so auch ein „Normalo“ ein eindrückliches Bild der Vergangenheit machen kann – muss ja nicht jeder Geschichte studiert haben, oder? Ich bin sehr gespannt, was meine Tochter dazu meint.

Punkt 2: Weil wir sowieso schon direkt nebenan sind, möchte ich sehr gerne die Christchurch Cathedral besuchen bzw. deren Krypta, denn diese ist das einzige noch wirklich Alte an der Kirche. Am restlichen Gebäude hatte sich das 19. Jahrhundert doch sehr ausgetobt mit seinen Vorstellungen der Vergangenheit…  Die mittelalterliche Krypta birgt unter anderem solche Kuriositäten wie eine mumifizierte Katze, die direkt neben einer ebenfalls mumifizierten Ratte gefunden wurde.

Punkt 3: Ganz den eigenen Kräften und unserer Motivation überlassen wäre ein Besuch von Dublin Castle, auch sehr nahe gelegen. Vielleicht lassen wir uns aber einfach treiben in den Straßen von Dublin, was ja gar nicht schwer ist!

Punkt 4: Bereits vorab gebucht sind unsere Tickets für das Irische Whiskey Museum, um das Thema nicht nur vom Blickwinkel einer Destillerie zu sehen. Nein, im Ernst! Die Geschichte des „Lebenswassers“ ist so dicht mit der des Landes verwoben, dass man nicht um das Thema umhinkommt – zumal es wirklich auch interessant ist! Heißt ja nicht, dass man sich automatisch dem Trunke ergeben muss, oder!

Und man mag es glauben oder nicht: Tatsächlich habe ich sämtliche Pläne für den letzten Tag unseres Aufenthaltes offengelassen – ja, auch Frau Stadtführerin kann ganz ohne Vorausbuchung und Zeitplan zurechtkommen; jedenfalls, wenn zuvor schon alle Wünsche erfüllt wurden 😉

Tipp: Wir werden München-Flughafen mit dem Auto anfahren – entgegen unserer ersten Idee, den Zug zu nehmen! Das spart tatsächlich über eine Stunde pro Fahrt und ich muss mich nicht mit den Unwägbarkeiten des öffentlichen Verkehrs herumschlagen. Parkmöglichkeiten in näherer oder weiterer Entfernung zum Flughafen gibt es zahlreiche, da kann man ganz nach persönlicher Präferenz aussuchen und buchen. Ich habe die bequemere Variante in Terminalnähe genommen, die man direkt über die Homepage des Flughafens selbst findet – allein, weil der Zubringerrhythmus zum Flughafen eng getaktet ist (hier im 10-Minuten-Takt) und wir so keinen Zeitverlust zu beklagen haben durch Warterei,

Der zweite Tag in der Theorie

Der zweite Tag ist von mir bereits wie folgt geplant:

Punkt 1: Die Bibliothek des Trinity College mit dem berühmten Book of Kells. Ich gestehe, dass ich meine Tochter mit der Tatsache locken konnte, dass die Bibliothek des ältesten Colleges Irlands die Kulisse der Bibliothek in einem Harry Potter Film bildete 😉.

Punkt 2: Molly Melone besuchen und den Ohrwurm des Liedes im Kopf meiner Tochter implantieren!

Punkt 3: Ein vegetarisches Restaurant besuchen, das auf dem Weg liegt, denn schließlich muss ich auch den Vorlieben meiner Tochter Rechnung tragen.

Punkt 4: Jamson Destillery; denn der Whiskey ist fest mit der irischen Tradition verbunden.

Punkt 5: Das National Irish Leprechaun Museum mit einer Lesung zu Samhain – was für ein Fest für mich! Extra Geschichten zur Halloween-Zeit gibt es ja genügend, aber die auch noch in Irland, der Heimat des Brauches, erzählt zu bekommen, ist schon etwas Tolles!

Punkt 6: Dinner in einem Pub – hoffentlich mit Livemusik, damit meine Tochter merkt, dass man sich fürs Mitsingen in einem irischen Pub nicht fremdzuschämen braucht! Auch dann nicht, wenn die eigene Mutter mitsingt!

Wie gesagt, sind das alles Planungen meinerseits; allerdings habe ich freie Hand darin, unseren Aufenthalt zu gestalten, solange „es nicht zu anstrengend wird“ (Zitat Tochter). Nun, ich finde, ich bin durchaus human…

Ich werde euch selbstredend während unseres Aufenthaltes auf dem Laufenden halten, ob die tatsächliche Erlebniswelt denn mit meinen Plänen mithalten kann!

Der erste Tag in der Theorie

Was fällt einem direkt ein, wenn man an Irland oder besser Dublin denkt? Nein, ich spreche nicht von Kleeblättern, Elfen oder Leprechauns, also nochmals raten! Pubs? Schon besser! Also eine dritte Chance… Genau: Guinness!

Daaaaaamaaaals hatte ich das Storehouse von Irlands wohl bekanntestem Bier mit meiner irischen Brieffreundin und ihren Eltern besucht und war total beeindruckt von der Ausstellung und der ganz anderen Art eines Museums als ich sie bis dato kannte – und in der Zwischenzeit hat sich dort wohl noch so einiges getan – also steht das Programm für den ersten Nachmittag und Abend schon: Guinness Home & Bar – Guinness Storehouse (guinness-storehouse.com) auf sieben Etagen mit Aussichtsplattform. Von dort aus soll man einen wunderbaren Blick über Dublin haben – also schon ziemlich perfekt, um sich erste Eindrücke zu erhaschen!

Dann im Anschluss Abendessen in Hotelnähe in einem Pub – oder sagt man doch“ Irish Pub“, wie bei uns, obwohl man doch schon in Irland ist?

Ja, ich habe tatsächlich bereits sowohl die Tickets für den besten Time Slot für Guinness als auch einen Tisch für zwei Personen im Pub reserviert – es gibt meiner Meinung nach nämlich nichts schlimmeres, als Zeit in einer Warteschlange zu vertrödeln, besonders, wenn man müde und hungrig ist und es dabei höchstwahrscheinlich auch noch regnet!

Ich habe uns das https://de.nancyhands.ie/ in Hotelnähe reserviert und bin gespannt, ob es so toll ist, wie es in den Rezensionen beschrieben steht!

Man kann sehen, dass ich den ersten Tag zur Eingewöhnung recht entspannt gehalten habe, schließlich werden wir dann bereits eine anstrengende Anreise hinter uns haben. Außerdem soll es ja ein Aufenthalt sein, der meiner Tochter auch gefällt. Und trotzdem werden wir schon mittendrin sein, in unserem „Dublin-Feeling“.

Tipp: Die Reisezeit für Irland ist mit Oktober nicht gerade ideal, weil es bekanntlich gerne mal vermehrt regnet – also sucht euch, wenn möglich, ein paar Wochen im Sommer als Urlaubszeit. Aber he, ich will nicht klagen! Lieber den Spatz in der Hand…. Außerdem gibt es passende Kleidung, jede Menge Indoor-Attraktionen und lots o‘ tea, dear!

Die Planung geht weiter

Ihr werdet bereits bemerkt haben, wie gerne ich unsere Reisen plane, stimmts? Es macht mir außerordentlich großen Spaß, möglichst viel im Voraus zu organisieren und detailreich zu planen, denn dabei bin ich gedanklich schon im Urlaub – kann ihn also zweimal genießen: virtuell im Geiste und dann in der Realität. Was ich aber immer einkalkuliere sind die Unwägbarkeiten des wirklichen Lebens – heißt: Flexibilität vor Ort muss einfach drin sein, sonst ist der nächste Nervenzusammenbruch des Perfektionisten quasi unumgänglich 😉

Aber sind wir mal ganz ehrlich: Frau Stadtführerin liebt es, wenn unterwegs all ihre Pläne aufgehen und es so kommt, wie gedacht!

Flug und Hotel

Wir fliegen an einem Freitag ab München mir Aer Lingus direkt nach Dublin und am folgenden Dienstag wieder zurück, alles gut machbar, was Zeit und Strecke angeht. Der einzige Wehrmutstropfen ist die Gepäckbeschränkung auf kleines Gepäck, da sonst Mehrkosten erhoben werden – fast so wie beim irischen Billigfluganbieter…. Aber wir haben unsere Weekender im Gedanken schon gepackt, es sollte also kein Problem darstellen, sich zu begrenzen.

Sehr gerne wäre ich ab Zürich geflogen, denn von uns aus ist dieser Flughafen schneller zu erreichen, aber unser Zeitfenster hat leider nicht in deren Flugplan gepasst.

Ankunft wird gegen 13.30 Uhr Ortszeit sein, Check-In im Hotel ab 15.00 Uhr, das passt also super. Wir residieren im 4 Star Hotel in Dublin City | Ashling Hotel Dublin, auf der nördlichen Liffey-Seite; es hat sich herausgestellt, dass wir von dort aus allfällige Sehenswürdigkeiten sehr gut zu Fuß erreichen können – eine perfekte Art und Weise, die Stadt kennenzulernen.

Tipp: Ob ihr nun euer Flug-Hotel-Paket selbst zusammenstellen oder doch beides zusammen buchen wollt, macht ihr, wie es euch behagt. Preislich gibt sich das in unserem Fall fast nichts – ich hab’s überprüft und deshalb ein Paket gebucht.

Kurztrip nach Dublin

Ein verlängertes Wochenende in Dublin steht an und ich freue mich wie eine Schneekönigin!

Nachdem unser gemeinsamer Mutter-Kinder-Tripp durch Schottland ein absoluter Erfolg war, fragte mich meine Tochter, ob ich nicht einmal Lust hätte, ein paar Tage nur mit ihr zu verreisen. Tja, da ist mir doch mein Mutterherz aufgegangen, und ich habe zugesagt – nicht ohne ein klein bisschen schlechtes Gewissen meinen Söhnen gegenüber. Also habe ich ihre beiden Brüder seelisch und moralisch auf unseren Alleingang vorbereitet und sie um ihr O.K. gebeten. Jetzt ist alles gut und ich plane mal wieder unseren Trip 😉

Bronzefigur der berühmtesten Fischverkäuferin Irlands – Molly Malone

Planungen

Da wir tatsächlich ein nur sehr kleines Zeitfenster haben, um ein paar Tage als Tochter-Mutter-Duo zu verreisen, erschien mir eine Städtedestination eine optimale Möglichkeit zu sein – Strand und Sonne sind da meiner Meinung nach ein anderes Mal an der Reihe!

Also gut, ich gestehe, ich bin etwas Celtic-affin, also hat es auch nicht lange gedauert, bis ich auf Dublin kam, das ich vor vielen Jahren das letzte Mal besucht hatte… Einwände von Tochters Seite kamen keine, deshalb sind Flug und Hotel bereits gebucht und ich kann an die Feinplanung gehen.

Dublin, damit verbinde ich Kultur, Geselligkeit, Geschichte und Geschichten und jede menge freundlicher Menschen – so war es jedenfalls als ich die Stadt vor nunmehr über 25 Jahren das letzte Mal besuchen konnte. Ich gestehe, dass meine Erwartungshaltung dementsprechend hoch ist.

Die Planung gestaltete und gestalte sich relativ einfach: Möglichst ansprechendes Programm komprimiert in eine verlängertes Wochenende packen… (Hahahahah!)

Tatsache ist, dass es wirklich unzählige Blogs gibt, die Tipps für einen Kurztrip nach Dublin bereithalten – allerdings offenbaren die jetzt auch keine neuen Wahrheiten, weshalb ich mich hauptsächlich am offiziellen Tourismus Board Irlands orientiert habe.

Tipp: Die Internetseiten von Visit Dublin – Your Guide to the Perfect Dublin Experience und Irlands offizieller Urlaubs- und Reiseratgeber | Ireland.com bieten alle Informationen und Links, die man so brauchen kann.

Raus aus der Natur, rein in die Großstadt – der letzte Tag in Schottland

Nach dem Aufstehen, hieß es Koffer packen, alles reinigen und leeren und dann nach Harthill Shots, dort wo unser Wohnmobil seinen Standort hat. Das hieß ein bisschen Stress bei der Aufgabenverteilung rund ums Wohnmobil säubern, Koffer packen, Schlafsäcke wieder in ihre Hüllen stopfen und so – und das ganze hat so lange gebraucht, dass ich letztendlich wirklich aufs Gas gedrückt habe, um rechtzeitig bei der Wohnmobilrückgabe zu sein.

Bye bye Wohnmobil

Hat dann aber alles geklappt, auch noch mit Volltanken. Die Rückgabeinspektion verlief reibungslos, hatten ja keine Unfälle zu beklagen auf unserer Rundreise! Also mit dem Zubringerbus der Citylink 900er-Flotte zurück nach Edinburgh zu unserem Hotel für die letzte Nacht. Check-in erledigt, Gepäck an der Rezeption abgegeben und den nächsten Bus zum Schottischen Nationalmuseum genommen -unserem letzten Programmpunkt in Schottland, bevor es morgen ganz früh zum Flughafen geht, den Rückflug nach Zürich zu nehmen.

Toller Ausblick über Edinburgh vom Dach des Museums

Tipp: Wollt ihr eine wunderbare Sicht über die Skyline von Edinburgh? Dann geht auf die Dachterrasse des Nationalmuseums. Dort hat man einen tollen Blick aufs Castle und die Altstadt bis ans Meer – und das ganze auch noch gratis, sogar mit fest installiertem Fernglas, wenn man möchte (übrigens auch kostenlos).

Ein tolles Museum, riesig groß, mit wahnsinnig umfassender Ausstellungsfläche. Für uns konnte dieser Shorttrip dorthin nur ein Appetizer sein, um einen ersten Überblick zu erhalten. Also haben wir hauptsächlich die Schottische Geschichte durchstöbert, lecker zu Mittag gegessen und im Anschluss Tea Time gemacht. Dann sind wir zurück ins Hotel, Zimmer beziehen und alle viere von uns strecken, schließlich geht es morgen wieder früh weiter.

Grabstein von Mary, Queen of Scots

Tipp: Edinburgh hat massig Programm zu bieten, aber ein ultimatives „must“ ist das National Museum of Scotland. Super umfangreich, so dass man es in einem Tag gar nicht schaffen kann. Also vorher informieren, welche Abteilungen für einen selbst überhaupt in Frage kommen! Eine sehr angenehme Dreingabe ist, dass es keinen Eintritt kostet, denn es handelt sich hier um ein staatliches Museum und diese sind frei! Man kann also seine Besuchseinheiten gestalten wie man möchte, ohne jedes mal für ein neues Ticket zu bezahlen.

Routenverlauf am achten Tag mit Wohnmobil

Von schottischen Burgen weiter in die Vergangenheit – siebter Tag

Stellt euch vor, meine Kinder wollten wirklich freiwillig mit mir Blair Castle besichtigen, ohne dass ich Überredungskünste hätte aufbieten müssen! Als ich beim Check-out die Campingplatzmitarbeiter fragte, wie dort die Parksituation sei, sahen sie erstens kein Problem und gaben mir zweitens den Hinweis, dass ich als Campingplatzbesucher bei einem Onlinekauf der Eintrittskarten eine Ermäßigung erhalte – diese Info kam ganz freiwillig, freundlich und mitdenkend vom Staff – da kann sich in Deutschland so manch ein Servicemitarbeiter eine Scheibe davon abschneiden. Und jetzt das Beste; die Ermäßigung belief sich auf über 60% zum normalen Familienticket!

Blair Castle
Angus Rinder – ich liebe diese haarigen Kühe!

Ein schönes Haus umgeben von landwirtschaftlich genutzter Parkfläche – immer noch in Familienhand (obwohl der aktuelle meistens in Südafrika weilt). Landwirtschaftliche Nutzfläche bedeutet hier: Rotwild und Angus Rinder.

So, und das Sahnehäubchen für mich kam nach der Schlossbesichtigung, nämlich ein Dudelsackspieler, der auf dem Platz vor Blair Castle aufspielte.

Dudelsackspieler

Die letzten Tage unserer Rundreise hatte ich absichtlich nicht mehr exakt durchgetaktet, so dass wir frei in unserer Route waren, Hauptsache, Grobrichtung Harthill, wo wir am Vorletzten Tag unser Wohnmobil abgeben mussten. Also haben wir die Gelegenheit ergriffen, die A9 ein paar Kilometer nach Süden genommen, bei Ballinluig auf die A827 westwärts durch Aberfeldy: unser Zwischenziel war das Scottisch Crannog Centre. Ein belebtes Museumsdorf, da von der Zeitstellung und den Lebensumständen vergleichbar ist mit den Pfahlbauten im Alpenraum – nur mit runden Häusern. Alle Mitarbeiter waren kostümiert und stellten uns verschiedene „Berufszweige“ der Bronze- und Eisenzeit vor, akribisch rekonstruiert anhand von Funden durch archäologische Ausgrabungen und Britannien weite Vergleiche – sehr spannend. Und obwohl alle Erklärungen auf Englisch waren, hingen meine Kinder den Guides an den Lippen, denn es war auch anfassen und mit machen angesagt. Wir waren tatsächlich über zwei Stunden zugange, bis nach den offiziellen Schließungszeit um 17:00 Uhr, so interessant war das Gelände!

Das Scottisch Crannog Centre

Wir fuhren ab bei tiefschwarzem Wolkenhimmel – der unterwegs nach Süden auch hemmungslos die Pforten öffnete – jetzt wussten wir auch, was all die Warnschilder mit „Flood“ an den Straßenrändern zu bedeuten hatten: Seen auf der Straße, die mit einem fast 8m langen Wohnmobil zu durchfahren bei mir ständig die Warnsirene “Aquaplaning“ im Hirn gestartet hat. Dazu der Supergau: kein Internet mehr für die Routenplanung! Unser Provider hatte durch heftige Gewitter verursacht einen Totalausfall. Gut, dass Frau Stadtführerin so „old fashioned“ unterwegs ist und tatsächlich eine aktuelle Straßenkarte im Gepäck hatte!

Vollkommend fertig kamen wir kurz vor Calendar über die A820 auf der A84 an einen Campingplatz, der auf der Karte eingezeichnet war. Den eigentlich von uns anvisierten in Bridge of Allan hatten wir erst gar nicht gefunden – und leider war der gefundene auch schon geschlossen. Aber he, alle Hemmungen über Bord geworfen, habe ich die Notfallnummer des Platzes gewählt, die unter der Erklärung stand, dass das Personal auf dem Platz lebt. Und wieder einmal war ich positiv überrascht von der Freundlichkeit und Servicebereitschaft der Schotten. Innerhalb von zwei Minuten kam eine freundliche Dame angefahren und hat mich eingecheckt und mit Lieferserviceadressen diverser Fastfoodbuden in der Umgebung eingedeckt als ich nach einem Restaurant fragte.

Schafe auf the Keltie Bridge Caravan Park

Toller Platz, total sauber und top Personal. Als Einschlafmusik gab es Lämmergeblöke, die nach ihren Mutterschafen riefen – wirklich idyllisch.

Routenverlauf am siebten Tag